Sweet Tooth

[...]in der Tat ein Wahnsinnsschauspiel, das mit der Komik eine verlorene Dimension des Musikschaffens wieder in den Vordergrund rückt.

Wie jeder waschechte Millenial habe ich nichts früher gelernt, als zu konsumieren und immer und immer mehr zu wollen. Zucker steht in diesem Stück exemplarisch für das schändliche und doch gesellschaftlich vollständig akzeptierte Gift des Konsumismus, der wiederum in Verbindung steht mit der Dualität des „süßen Zahnes“ im Titel: Durch ihren Zuckergehalt und ihre oft ach so süße Gestaltung bringen Süßigkeiten uns zum Lächeln, doch gleichzeitig zersetzen und zerstören sie auf hinterhältigste Weise unsere Zähne. Welch schöne Metapher für den fröhlichen Konsumkapitalismus…

In unseren postfaktischen Zeiten zählt nur das Image: Süßwaren sind Nahrungsmittel und Werbung ist ein Spiegel des realen Lebens. Dur: fröhliches Emoji; Moll: trauriges Emoji. Welchen Einfluss hat das auf unser Verständnis einer tieferen Verbindung mit der Kunst? Ich wollte mich mit diesen Codes und Klischees spielerisch auseinandersetzen und herausfinden, wie ich ihre Energie nutzen kann, um die versteckte Gewalt in jedem Dur-Akkord hervorzuheben und erfahrbar zu machen.